Auch die Natur profitiert vom Recycling
Ein Beispiel aus der Recyclingindustrie zeigt, dass auch die Umwelt von dieser neuen, vernetzten Sensortechnologien profitiert. Die gut geplante und gesteuerte Abfallverarbeitung in Verbrennungsanlagen bietet einerseits die Möglichkeit aus bereits bestehenden, sogenannten Sekundärrohstoffen effizient Energie zu gewinnen und andererseits die Chance, die Umwelt zu schützen und den Ausstoß von CO2 durch das übermäßige Verbrennen von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Die italienische Recyclingindustrie arbeitet hart an einer Lösung für die regionale Abfallwirtschaft in Städten wie Rom und Neapel. Verbrennungsanlagen im Norden Italiens, die den EU-Richtlinien entsprechen, wurden verpflichtet ihre Kapazitäten mit dem im restlichen Italien anfallenden Müll auszulasten. Fakt ist, Kunststoff und daraus gefertigte Waren als eines der Exportgüter Italiens machten im Jahr 2018 2,1%¹ gemessen am italienischen BIP¹ aus. Das Abfallproblem birgt neben den nationalen Herausforderungen damit auch internationale Hürden, die es zu meistern gilt. Seit China mit seiner „National Sword Policy“ gravierend in die Recyclingstrukturen europäischer Länder eingreift, und nur mehr die Einfuhr von sortenreinem Plastik zulässt, wird auch die Sortierung von Plastik in Italien zu einem relevanten Faktor. Das gilt beispielsweise für den Export von Material aus unterschiedlichen Polymeren. Zusätzlich schreibt das Kreislaufwirtschaftspaket den EU-Mitgliedsstaaten künftig verbindliche Quoten für die stoffliche Verwertung, also die Wiederverwendung von Abfällen als beispielsweise Sekundärrohstoffe vor.
Die Recyclingquote von Kunststoffverpackungen soll bis zum Jahr 2025 auf 55 % ansteigen. Das bedeutet somit auch von Seiten der Politik, dass die verwerteten Stoffe wieder in den Umlauf gebracht werden müssen und sollen. „Dabei ist zu bedenken, dass das Recycling einer PET-Flasche relativ einfach funktioniert, eine Wurstverpackung aus dem Supermarkt mit ihren unterschiedlichen Plastikverbindungen jedoch schon wesentlich schwerer wiederzuverwerten und für herkömmliche Recyclingverfahren ungeeignet ist³“, so einer der renommiertesten Spezialisten in der Forschung der Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Roland Pomberger von der Montanuniversität in Leoben, Österreich. Hier können wiederum Technologien wie die moderne Bildverarbeitung und vor allem Hyperspectral Imaging mit der Möglichkeit Chemie für das menschliche Auge sichtbar zu machen, Abhilfe schaffen. Wenngleich auch Italien in vielen Bereichen die Recyclingziele für Verpackungen bereits erreicht hat, hinkt es beim Recycling von Plastik mit 41 % hinterher. Auch hier kann Hyperspectral Imaging und die Vernetzung moderner datengestützter Auswertesysteme, wie zum Beispiel mittels Hyperspectral Imaging einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unsere Umwelt sauberer zu halten und die Verschmutzung der Meere mit nicht wieder verwendbarem Plastik einzudämmen.
Quellen:
¹ https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-italien.pdf, 20. August 2019
² http://www.worldstopexports.com/top-european-export-countries/, 28. August 2019
³ Interview mit Prof. Pomberger entnommen aus dem Wirtschaftsmagazin Spirit of Styria, Ausgabe Juli 2019